Muslim(a) und psychisch krank?! Ursprünglich Gastbeitrag für Blog Naimika die Schreiberin. Bewegte Vergangenheit Umgang mit Prostitution, vorehelichem Verkehr und anderen herausfordernden Themen. Antwort   1: Wenn Partner zukünftigen Partner fragt, ob man Jungfrau ist und es ihm wichtig ist, dann sollte man es nicht zur Heirat kommen lassen ohne das Fehlen der Jungfräulichkeit als Grund zu nennen. Antwort 2: Innerhalb der Ehe bewegte Vergangenheit nicht nennen, bis hin die Erlaubnis zu lügen, wenn man gefragt wird. Antwort   3:   Professionelle Stellen die Schweigepflicht haben, sowohl muslimische als auch nichtmuslimische. Mit diesen gemeinsam prüfen, ob es auch im Familien oder Freundeskreis Personen gibt, die Ansprechpartner sein können, wenn es einem schlecht geht und was diesen mitgeteilt werden kann. Wichtig ist, dass jeder Fall individuell zu betrachten ist, und dieser Text nur als eine Orientierung angesehen werden kann! Und Allah weiss es am besten. Das ganze Thema ist sehr sensibel und verschiedene Interessen sind zu berücksichtigen. Einerseits das Recht und die Empfehlung eines jeden Menschen, dass seine „Sünden“ verborgen bleiben und nur Allah kennt sie. ***Abu Huraira berichtete, dass er den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, folgendes sagen hörte: „Jeder in meiner Umma darf mit der Vergebung seiner Sünden rechnen, mit Ausnahme derjenigen, die ihre Sünden kundtun. Zum Kundtun gehört, dass der Mensch eine Tat in der Nacht begeht und beim Anbruch des Morgens - wo Allah ihm Verborgenheit gewährt hat - sagt: „Du Soundso, ich habe gestern abend soundso gemacht!“ Er verbrachte doch die Nacht in der Verborgenheit, die ihm sein Herr gewährt hat und steht auf, indem er den Schutzschleier Allahs von sich abwirft.“ - [Sahih al-Buchari, Kapitel 71/Hadithnr. 6069]*** Andererseits hat ein potentieller Partner auch ein Recht, sich über seinen zukünftigen Partner zu informieren und Bedingungen aufzustellen, unter denen er / sie bereit ist, die Ehe einzugehen. Wie also den Konflikt lösen zwischen keinem seine Sünden mitteilen und wenn der potentielle Partner nachfragt? An sich ist eine direkte Frage nach der Jungfräulichkeit keine gutes Benehmen. Ist jemand Jungfräulich, so wird er durch die Frage beschämt. Ist er es nicht, ebenfalls. Daher wird empfohlen, dies auf eine indirekte Weise zu tun. Z.B. „Mir ist Jungfräulichkeit in der Ehe sehr wichtig. Wenn Allah will, kommen wir unter diesen Umständen zusammen, und wenn Allah nicht will, lässt er uns nicht zusammenkommen, und wir wissen nicht, was der Grund dafür ist. Vielleicht hat Allah etwas anderes für uns vorgesehen“. Als betroffene Person kann dieser Frage aus dem Weg gegangen werden. Z.B. in dem man nicht darauf reagiert oder mitteilt „Es ist mir unangenehm / ich schäme mich über so ein Thema mit einem Mann / einer Frau zu sprechen. Ich weiss, dass es deine Bedingung ist und möge Allah uns im Guten zusammenkommen lassen oder uns im Guten auseinandergehen lassen“. Und entsprechend es dann nicht zur Ehe kommen lassen. Das gleiche gilt auch für Prostitution usw.. Meine Empfehlung aus vielen Eheberatungen und die verschiedener Seelsorger und Gelehrter bezüglich des Mitteilens vergangener Sünden innerhalb und vor der Ehe ist in der Regel klar. Tue dies nicht. Die Wahrheit ist im Islam ein sehr hohes Gut. Doch um Frieden zwischen zwei Menschen zu stiften, im Krieg und in der Ehe ist eine Dehnung der Wahrheit bis hin zur Lüge im Einzelfall und nach Abwägung gestattet. *** Umm Kulthum bint Uqba sagte: "Ich habe nicht gehört, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) das Lügen in irgendeiner Angelegenheit erlaubte außer in drei Fällen: Der Gesandte Allah (s.a.s.) pflegte zu sagen: „Ich zähle denjenigen Mann nicht als Lügner, der zwischen den Menschen Frieden stiftet er macht eine Aussage, wobei er dadurch ausschließlich Frieden stiften will. (Ebenso nicht, ) wenn ein Mann etwas (an Lüge) im Krieg sagt. (Und ebenso nicht, ) wenn ein Mann etwas (an Lüge) seiner Frau sagt und eine Frau (etwas an Lüge) ihrem Mann sagt“ (Abu Dawud 4921) *** Im Mitteilen liegt Nutzen und Schaden, und der Schaden überwiegt in der Regel. Dem Shaytan werden Türen und Möglichkeiten geöffnet Zwietracht zwischen den Ehepartnern zu sähen. Das gute Bild, das aktuell ja auch meist stimmende Bild des Partners wird zerstört. Wollen wir z.B. den zweiten Khalifen Umar (r.a.) nach seiner Alkoholvergangenheit betrachten oder nach seinem Leben als Muslim? Gerade beim Partner aber auch generell, sollten wir uns auf die positiven Eigenschaften konzentrieren und uns bei der Weiterentwicklung unterstützen, und nicht auf Vergangene Schwierigkeiten rumreiten. Wenn dies aber einmal ausgesprochen im Raum ist, dann ist schwer dies nicht zu tun. Dann ist es viel Arbeit, hier wieder Vertrauen aufzubauen. Damit ist nicht gemeint, dass begangene Fehler ignoriert werden sollten. Wir sollten bei Problemen diese auch angehen. Aber worin liegt der Nutzen, mitzuteilen, "übrigens, bin doch keine Jungfrau und hatte bereits was mit 5 Frauen / Männern und schaue auch gerne mal Pornos." Wenn es jemanden belastet, diese Vergangenheit zu haben oder wenn aktuell eine Sünde noch begangen wird, dann sollte dies mit jemand professionellem, z.B. einem muslimischen Seelsorger oder Therapeuten besprochen werden. Möglicherweise kommt ihr dann zum Schluss, dass tatsächlich es ratsam ist, z.B. bei Pornografiesucht oder wegen einer Postraumatischen Belastungsstörung durch Prostitution, dies in der Beziehung zum Thema zu machen. Doch sollte gut überlegt sein, was und wie mitgeteilt werden sollte. Ein Abwägen des Nutzens und des Schadens ist immer vorzunehmen. Und für dieses Abwägen ist empfehlenswert, nicht alleine zu machen und jemanden zu suchen, der zur Verschwiegenheit auch per Gesetz verpflichtet ist oder anonyme Beratungsstellen in Anspruch zu nehmen. Somit kommen wir auch zu dem Punkt, wohin, wenn uns unsere Vergangenheit stark belastet. In meiner Praxis und auch wenn ich mit muslimischen Seelsorgern unterhalte, ist dieses Thema nicht selten. Dabei geht es um verschiedene Themen von Zina (vorehelichem Geschlechtsverkehr) über Ehebruch, Pornografiesucht, Prostitution und Missbrauch / Vergewaltigung. Neben den dadurch entstandenen Belastungen quälen häufig zusätzlich Schuldgefühle gegenüber dem Partner und Allah, und psychische Erkrankungen. Bei diesen Themen können u.a. Seelsorger / Imame, Ärzte, Psychologen und Psychotherapeuten Unterstützung bieten. Dabei wäre es natürlich vielen Menschen am liebsten, wenn ein muslimsicher Experte Unterstützung geben könnte. Leider gibt es noch zu wenige. Daher ist zu prüfen, ob es wirklich ein muslimischer Therapeut / Therapeutin sein muss. Meine Devise lautet dabei in der Regel, auch hier ist der Einzelfall zu prüfen, lieber ein nichtmuslimischer Therapeut bzw. Ansprechperson als gar keine. Eine seelische Erkrankung ist kein Spiel, sie ist ernstzunehmend und sollte behandelt werden. Parallel kann eine Begleitung durch einen Imam oder muslimische Vertrauensperson stattfinden. Erste Anlaufstellen können dabei z.B. das Muslimische Seelsorgetelefon Mutes sein www.mutes.de , meine (Online- und) Privatpraxis www.islamundpsychologie.de , die sich noch im Aufbau befindende Seite www.muslimische-therapeuten.de , der Sozialpsychiatrische Dienst deiner Stadt über eine Suchmaschine im Internet zu finden, und die allgemeine Suchmaschine nach einem Psychotherapeuten https://www.bptk.de/service/therapeutensuche.html . Und selbstverständlich vertrauliche Ansprechpartner vor Ort in der Gemeinde wie ein Imam. Es kann auch ein Imam aus einer anderen Stadt gewählt werden, wenn es einem unangenehm ist. Glaubt mir aber, ihr seid nicht alleine mit eurem Thema. Allah ist barmherzig und vergibt alle Sünden, wenn man sich aufrichtig an Ihn wendet, egal wie groß sie scheinen. Mord, Inzucht und was es noch alles gibt…alles keine Ausschlusskriterien für Allah. Seine Türen stehen alhamdulillah (Alles Lob gebührt Allah) immer offen. "Sprich: "O meine Diener, die ihr euch gegen eure eigenen Seelen vergangen habt, verzweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit; denn Allah vergibt alle Sünden; Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige." (Quran 39:53) Und Friede und Segen seien auf seinem Gesandten Mohammed, auf dessen Familie und seinen Anhängern bis zum jüngsten Tag.

In diesem Sinne, bis bald in sha Allah

Ihr

Anas

El-Amin

Loucif

-

Ursprünglich

erschienen

als

Gastbeitrag

für

den

Blog

Namika-

die

Schreiberin

(

https://www.facebook.com/Namika-die-Schreiberin-1516615321692224/

)

Bismillahi Arrahmani Arrahim (Mit dem Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen) Viele Frauen und Männer beschäftigt das Thema Umgang mit vorehelichem Sexualverkehr. Häufig ist dies in Zeiten geringerem islamischen Bewusstseins geschehen, teilweise aus einer Notlage heraus und teilweise aus Zwang. Auch wenn heute nicht mehr praktiziert und Allah um Vergebung gebeten wurde, können die vergangenen Zeiten körperliche, psychische und spirituelle Spuren hinterlassen. Da das Thema sehr weit ist, möchte ich in diesem Beitrag auf die am häufigsten gestellten Fragen kurz eingehen und Lösungsmöglichkeiten anbieten. Im nachfolgenden Text werden diese dann näher erläutert. Fragen die in diesem Rahmen häufig auftreten sind u.a.: Frage 1: Soll ich meinem zukünftigen Partner davon erzählen? Frage 2: Was, wenn ich bereits in Partnerschaft lebe, soll ich es erzählen? Frage 3: Meine Vergangenheit, z.B. als Prostituierte, belastet mich stark. An wen kann ich mich wenden?
Anas El-Amin Loucif, M.Sc. Psychologe. Beratung - Therapie - Hilfe
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- Gewiss, mit der Erschwernis geht Erleichterung einher.
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