Muslim(a) und psychisch krank?! Facebookwunsch I - Häusliche Gewalt gegen Männer Asalaemualeikum, häusliche Gewalt gegen Männer, ein sehr spannendes Thema. In diesem Text soll es speziell um Gewalt durch die Partnerin gehen, ohne die Gewalt von Männern ausgehend runter zu spielen. Für dieses wichtige Thema soll in sha Allah (so Gott es will) in einem separatem Artikel Raum gegeben werden. Heute geht es um schlagende Frauen. Schlagende Frauen? Nein, wir kennen aus den Medien und dem Bekanntenkreis nur den aggressiven Mann, der seine Frau nicht außer Haus lässt zum Einkaufen, Schläge vermeintlich mit dem Quran legitimiert und Zuhause den Pascha spielt. Das auch Männer Opfer physischer Gewalt durch ihre Partnerin werden, das fällt vielen schwer zu verstehen. Er kann sich doch wehren, oder? „Das erste Mal, dass sie ihn schlug, war an einem Frühlingstag. Er hatte die Balkonkästen aus dem Keller hoch geholt, erinnert sich Einer ist kaputt, hatte er gesagt, und dann noch mal, weil sie nicht reagierte. Da holte sie plötzlich aus… „Der Deckel ist unter die Vitrine gerollt“, sagt sie, und wenn er sich hinkniet, um drunter zu gucken, tritt sie ihm in die Rippen. Um seine Finger einzuklemmen, knallt sie Türen und Schubladen zu. Vor allem aber bedient sie sich an Hilfsmitteln. Schuhe, Messer, was immer greifbar ist… Seine Partnerin sei einer der fürsorglichsten Menschen, die er kenne. Jeden Tag um zwölf Uhr hetzte sie aus dem Friseursalon, damit ein warmes Mittagessen bekam. Sonntagnachmittags wusch sie die Trikots für seine gesamte Fußballmannschaft…“ (1) Kann er das? Und was wäre die Folge? Und warum sprechen wir eigentlich in der Regel bei häuslicher Gewalt lediglich von physischer Gewalt, und nicht auch von psychischer Gewalt? «In unserer Gesellschaft ist es nach wie vor ein Tabu, anzuerkennen, dass auch Frauen unglaublich aggressiv und sehr kreativ im Erfinden von Schikanen sein können. [...] Frauen sind keine besseren Menschen. Aber uns 'schützt' nach wie vor der praktisch unangreifbare Müttermythos und das weit verbreitete Rollenklischee der schwachen, sensiblen Frau versus dem starken, aggressiven Mann. Somit fehlen sachdienliche Informationen und damit Präventionsmaßnahmen gerade in Bezug auf weiblich- häuslicher Gewaltausübung, geschweige denn vom Gesetzgeber her rechtzeitige therapeutische Auflagen wie frauenspezifische Anti-Aggressions-Trainings ... Als Folge bleiben Täterinnen, sei deren Gewaltausübung nun physischer oder psychischer Natur, in der öffentlichen Wahrnehmung Einzelfälle. Alleine in der Schweiz belegt die Statistik, dass jedes vierte Opfer von häuslicher Gewalt männlich ist. Und dabei geht man von einer hohen Dunkelziffer aus ... Von den Kindern, die in diesen brutalen Sog reingeraten, ist kaum je die Rede.» «Da Frauen körperlich im Allgemeinen schwächer sind als Männer, konzentriert sich deren Gewaltausübung eher auf den emotionalen Bereich. Frauen können wahre Meisterinnen sein im Verunglimpfen, Demütigen, Intrigieren, Verhetzen, usw. Was keinesfalls bedeutet, dass sie nicht in der Lage sind, Männer auch physisch zu attackieren, mit Gegenständen zu werfen, zuzuschlagen, Fingernägel und Zähne einzusetzen. Gemäß meinen Recherchen gibt es da nichts, was es nicht gibt.» (2) Auch kann nach einer Trennung das Bild eines gewalltvollen Mannes gegenüber Institutionen wie das Jugendamt oder dem Gericht instrumentalisiert werden, um die Kinder als Druckmittel zu nutzen. Zunächst eine kurze Definition, was unter häuslicher Gewalt verstanden wird. Häusliche Gewalt liegt vor, wenn Personen innerhalb einer bestehenden oder aufgelösten familiären, ehelichen oder eheähnlichen Beziehung physische, psychische oder sexuelle Gewalt ausüben oder androhen (3). Diese Definition bringt zum Ausdruck, dass häusliche Gewalt auch bei nicht zusammenlebenden oder getrennten Paaren vorkommen kann, dies kann z.B. auch Formen von Stalking usw. mit einbeziehen. Über 400 Frauenhäusern stehen in Deutschland ca. drei offizielle Einrichtungen für Männer gegenüber. Dabei gehen Schätzungen verschiedener Studien davon aus, das Frauen entweder in einem Drittel der Fälle häuslicher Gewalt Täter sind, andere Studien gehen noch weiter, und sprechen davon, dass Frauen häufiger Gewalt ausüben als Männer. Das Problem sind die unterschiedlichen Frageformulierungen, die zum Teil mehr Gewalt benennen, die typischer Weise von Männern ausgeübt werden, z.B. bei sexualisierter Gewalt das gewaltvolle Eindringen. Eine eher von Frauen ausgeübte Gewalt wäre hier das Beleidigen und Erniedrigen und provozieren mit Impotenzvorwürfen und emotionaler Erpressung und angedrohtes Bloßstellen im Umfeld. Frauen scheinen hingegen öfters deutliche körperliche Schäden davonzugtragen. Wie hoch die echten Zahlen nun auch sein mögen, eins steht fest, Männer wie Frauen können gleichermaßen Täter und / oder Opfer häuslicher Gewalt sein. Und beide Gruppen brauchen Verständnis, Unterstützung und keine Verurteilung, um ihre Lebenssituation zum Positiven zu verändern. Für weitere Studieninformationen aus Deutschland, Großbritannien und Norwegen, siehe (4). Nach islamischer Tradition wird empfohlen, dass wenn eine Frau Opfer häuslicher Gewalt wird, sie nicht als Rache zurückschlagen soll. Dies könne die Situation weiter zum Eskalieren bringen, es wäre auf etwas Falsches mit Falschem antworten, stattdessen soll sie sich Hilfe bei Verwandten oder Polizei und Justiz zu holen. Davon ausgenommen sind Situationen der Notwehr, wo es um Gefahr um Leib und Leben geht. Hier sollte, wenn möglich, die mildeste Form genutzt werden sich zu wehren und der gefahrvollen Situation zu entfliehen. Doch wie sollte der Mann handeln? "Die Männer müssen üben, Grenzen zu setzen und Verantwortung für sich selbst zu übernehmen", sagt Jürgen Waldmann von der Männerinterventionsstellen bei häuslicher Gewalt in Stuttgart. Als Psychologe kann ich empfehlen, dass ein Paar, was psychische oder physische Gewalt ausübt, dringend Unterstützung von Außen benötigt. Entweder durch Einzelberatung oder, und das wäre noch besser, als Paar. Vertrauenswürdige Freunde und Familie können hilfreich sein, falls vorhanden. Hilfesuchen bei neutralen Stellen, fällt den Betroffenen manchmal leichter, als die Problematik innerhalb der Familie zu besprechen. Und selbstverständlicher existiert auch hier die Möglichkeit, sich Unterstützung durch staatliche Stellen wie die Polizei zu holen. Das Thema ist sehr sensibel. Es sollt deutlich werden, dass nicht nur Frauen Opfer häuslicher Gewalt sind. So wie Männer Täter sein können, können dies auch Frauen sein. So wie Frauen Opfer sein können, können dies auch Männer sein. Die Dunkelziffer häuslicher Gewalt ist hoch. Mann als Opfer von Gewalt durch eine Frau ist deutlich tabuisierter. In muslimischen Familien, in dem dem Mann noch eine traditionellere Rolle zugeteilt wird als mittlerweile in Westeuropa, ist von einer größeren Tabuisierung auszugehen. Wie viele muslimischen Männer physische wie psychische Gewaltopfer durch Frauen werden, lässt sich nur schätzen. Angesprochen in diesem Artikel wurde zusätzlich noch nicht, die Gewalt und der psychische Druck, der durch Familienmitglieder, weibliche wie männliche, auf Paare ausgeübt wird. So kann beispielsweise eine Schwiegermutter oder Schwägerin das Leben eines Paares ruinieren, in dem es sich in den Lebensalltag einmischt und bis ins Detail vorschreibt (was wann gekocht werden soll), wie der Sohn / die Tochter zu behandeln sei, mit entsprechender Androhung von Konsequenzen, wenn dies nicht geschehe. Damit soll gesagt sein, Opfer von Gewalt durch Frauen, können nicht nur Männer sein, sondern auch Frauen. Zum Teil wird dies bagatellisiert als „Rumgezicke“, oder „Frauen seien eben so“. Doch   auch   hier   existieren   im   Islam   klare   Handlungsempfehlungen . Ein Muslim hat immer die Wahrheit zu sagen (Ausnahmen z.B. lediglich um Frieden zwischen zwei Menschen zu stiften), sich nicht in andere Angelegenheiten einzumischen, Gutes vom Gegenüber anzunehmen, die Privatsphäre zu respektieren. Es gibt einen schönen Satz, den ich an diesem Punkt manchen Menschen im Umfeld von Paaren mitgeben möchte, die sich in einer Krise befinden, und möge Allah allen Paaren helfen, im Guten zusammenzubleiben und wenn dies nicht mehr möglich ist, im Guten auseinander zu gehen: Bist du Teil der Lösung, oder Teil des Problems?

In diesem Sinne, bis bald in sha Allah

Ihr Anas El-Amin Loucif

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- (1) http://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/haeusliche-gewalt-gegen-maenner-jede-hemmung-war-weg/12199532-2.html (zuletzt geprüft 31.08.16) (2) Taschenbuch "Meine Ex nagelt mich an die Wand" von Catherine Herriger, ISBN: 978-3-442-17425-6 nach http://de.wikimannia.org/Frauengewalt#Psychologinnen_.C3.BCber_gewaltt.C3.A4tige_Frauen_und_M.C3.A4dchen (3) Schwander Marianne. 2003. Interventionsprojekte gegen häusliche Gewalt: Neue Erkenntnisse – neue Instrumente. In: Schweizerische Zeitschrift für Strafrecht, Band 121, Heft 2. Bern.nach.http://www.ebg.admin.ch/dokumentation/00012/00442/index.html?download=NHzLpZeg7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCDdH93fmym162epYbg2c_JjKb NoKSn6A--&lang=de (zuletzt geprüft 31.08.16) (4) http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/publikationen,did=20558.html (zuletzt geprüft 31.08.16) http://www.h-j-lenz.de/download/Anl9.pdf (zuletzt geprüft 31.08.16). Zusammenfassungen verschiedener Studien. Siehe Anmerkungen 7 und 10 zu den Orginalstudien.
“Über 400 Frauenhäusern stehen in Deutschland ca. drei offizielle Einrichtungen für Männer gegenüber. Dabei gehen Schätzungen verschiedener Studien davon aus, das Frauen entweder in einem Drittel der Fälle häuslicher Gewalt Täter sind, andere Studien gehen noch weiter, und sprechen davon, dass Frauen häufiger Gewalt ausüben als Männer…Wie hoch die echten Zahlen nun auch sein mögen, eines steht fest, Männer wie Frauen können gleichermaßen Täter und / oder Opfer häuslicher Gewalt sein. Und beide Gruppen brauchen Verständnis, Unterstützung und keine Verurteilung, um ihre Lebenssituation zum Positiven zu verändern. ”
Anas El-Amin Loucif, M.Sc. Psychologe. Beratung - Therapie - Hilfe
islamundpsychologie.de
unterstützt den humanitären Hilfsverein:

Partnerseite
Für neueste Informationen und Vorträge
islamundpsychologie.de
- Gewiss, mit der Erschwernis geht Erleichterung einher.
Mit dem Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen