Muslim(a) und psychisch krank?! Teil 6b
- Was kann ich tun, was hilft, wo bekomme ich Unterstützung?
Asalaemualeikum,
ich
hoffe
,
dass
es
Ihnen
gut
geht.
In
Muslim(a)
und
psychisch
krank?!
Teil
6a
-
Was
kann
ich
tun,
was
hilft,
wo
bekomme
ich
Unterstützung?
lernten
wir
die
Bedeutung
der
inneren
Einstellung
zu
unseren
Herausforderungen
kennen.
Und
dass
Schwierigkeiten
bzw.
Prüfungen,
so
kräftezehrend
sie
auch
sein
können,
von
der
Quelle
der
Barmherzigkeit,
von
Allah,
stammen.
Doch wo und wie bekomme ich praktische Unterstützung auf meinem Weg? Dazu mehr in diesem Artikel.
Klärung
Klären
vor
Lösen!
Auch
wenn
nur
bedingt
übertragbar,
so
möchte
ich
das
Beispiel
eines
Werkstattsbesuches
mit
dem
Auto
heranführen.
Gehen
wir
davon
aus,
Sie
sind
beim
Mechaniker,
weil
Ihr
Auto
nicht
mehr
bremst.
Ihre
erste
Idee,
es
liegt
an
den
Bremsen.
Das
macht
auch
Sinn,
nur
kann
es
auch
andere
Gründe
für
eine
fehlende
Bremswirkung
geben.
Möglicherweise
ist
die
Elektronik
defekt,
die
das
Bremssignal
weitergibt,
das
Bremspedal
ist
defekt,
die
Bremsscheiben,
oder
vielleicht
doch
die
Bremsklötze?
Auch
wenn
unwahrscheinlich,
haben
Sie
gar
die
Kupplung
mit
dem
Bremspedal
verwechselt?
Wie
Sie
sehen,
einfach
die
Bremsen
austauschen
ist
im
ersten
Schritt
nicht
die
beste
Idee.
Zunächst
gilt
es
zu
klären,
was
genau
das
Problem
ist,
und
um
für
die
Zukunft
vorzubeugen,
wie
das
Problem
entstanden
sein
könnte.
So
ähnlich
gehen
wir
in
der
Psychotherapie
vor.
Klären
vor
Lösen.
Mit
dem
feinen
Unterschied,
dass
sich
Therapeut
und
Klient
auf
Augenhöhe
begegnen.
Als
Muslim
mag
Sie
vermutlicherweise
nicht
nur
eine
psychologische,
sondern
auch
eine
theologische
Diagnostik
Ihrer
Sachlage
interessieren.
Daher
haben sie mehrere Möglichkeiten nun vorzugehen.
Medizinisch / Psychologisch / Pädagogische Unterstützung aufsuchen.
Am
besten
frühzeitig
mögliche
körperliche
Ursachen
abklären
und
ausschließen.
Parallel
aufsuchen
eines
Medizinischen
oder
Psychologischen
Psychotherapeuten.
Hierbei
kann
Sie
z.B.
das
Angebot
der
Bundespsychotherapeutenkammer
(
www.bptk.de/service/therapeutensuche.html
)
oder
der
Service
der
Deutschen
Psychologen
Akademie
(
www.psychotherapiesuche.de)
unterstützen.
Werden
Sie
dort
nicht
fündig,
können
Sie
über
ihre
Krankenkasse
oder
über
das
Branchenbuch Ihres Wohnorts bzw. über eine Suchmaschine wie www.google.de, weitere Adressen recherchieren.
Es
gibt
drei
Richtlinienverfahren
in
der
Psychotherapie,
die
von
deutschen
Krankenkassen
bezahlt
werden.
Die
Verhaltenstherapie,
die
Tiefenpsychologie
und
die
Psychoanalyse.
Die
muslimischen
Patienten
bzw.
Klienten
mit
denen
ich
zu
tun
hatte,
schienen
den
theoretischen
und
praktischen
Ansätzen
der
Verhaltenstherapie
und
Tiefenpsychologie
am
zugewandtesten
zu
sein
und
schien
einfacher
mit
dem
islamischen
Wertesystem
vereinbar.
Hören
Sie
auf
Ihr
Bauchgefühl.
Fühlen
Sie
sich
wohl,
ernstgenommen
und
aufgehoben
bei
Ihrem
Gegenüber?
Auch
nichtmuslimische
Therapeuten
können
Ihnen
weiterhelfen.
Wie
ein
nichtmuslimischer
Arzt
bei
einem
Beinbruch.
Machen
Sie
sich
Ihr
eigenes
Bild.
Wenn
Sie
das
Gefühl
haben,
Sie
und
der
Therapeut
harmonieren
nicht
gut
miteinander,
sprechen
Sie
Ihre
Bedenken
an.
Dafür
sind
auch
die
fünf
ersten
Stunden
gedacht,
die
sogenannten
probatorischen
Sitzungen.
Haben
Sie
weiterhin
ein
ungutes
Gefühl,
haben
jederzeit
die
Möglichkeit,
eine
begonnene
Therapie
zu
beenden
und
sich
für einen anderen Psychotherapeuten zu entscheiden.
Sozialpsychiatrischer
Dienst.
Sozialpsychiatriche
Dienste
bieten
Beratung
und
Hilfe
für
Menschen
mit
Verdacht
auf
das
gesamte
Spektrum
psychischer
Störungen,
inklusive
Abhängigkeitserkranungen
und
Posttraumatischen
Belastungsstörungen.
Dabei
könne
sich
nicht
nur
die
Betroffenen
selbst,
sondern
auch
Angehörige,
Freunde,
Bekannte,
Nachbarn
und
Arbeitskollegen
an
die
Sozialpsychiatrischen
Dienste
wenden.
Diese
sind
meist
sehr
schnell
über
eine
Suchmaschine
wie
www.google.de
mit
den
Suchwörtern “Sozialpsychiatrischer Dienst” und Ihre “Stadt” zu finden.
Diverse
Beratungsstellen.
Beim
Gesundheitsamt
Ihrer
Stadt,
beim
Jugendamt,
der
Arbeiterwohlfahrt
(AWO),
der
Caritas,
der
Diakonie und anderen Organisationen, können Sie sich informieren, wo es für Sie passende Anlaufstellen gibt.
Mittlerweile gibt es auch ein paar Angebote von
muslimischen Stellen
, z.B. das
Mutes Seelsorgetelefon
oder
Jadati
.
Islamische / Theologische Unterstützung aufsuchen.
Parallel,
und
nicht
stattdessen,
suchen
Sie
Hilfestellungen
bei
einem
Geistlichen
Ihres
Vertrauens.
Achten
Sie
dabei
auf
gewisse
Anhaltspunkte, die Sie bei der Suche nach einer qualitativ guten, und auf Ihre Situation angepasste Beratung unterstützen können.
Welche
Qualifikation
bringt
der
Geistliche
mit
(Ausbildung
/
Studium)?
Auch
wenn
es
eine
große
und
ehrenhafte
Eigenschaft
ist,
den
Quran auswendig zu können, so befähigt dies nicht automatisch, der richtige Ansprechpartner für Sie in dem Moment zu sein.
Ist der Imam / Hoca Vorsteher einer anerkannten Gemeinde? Z.B. von DITIB, IGMG oder Mitglied des Zentralrat der Muslime
in Deutschland e.V.
www.zentralrat.de/16660.php
.
Wurde Ihnen der Imam / Hoca von einer vertrauensseligen Person empfohlen?
Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Fühlen Sie sich wohl, ernstgenommen und aufgehoben bei Ihrem Gegenüber?
Ein Geistlicher sollte Ihnen niemals vom Psychologen / Arzt abraten, und ein Psychologe / Arzt sollte Ihren Wunsch nach religiöser
Unterstützung ernst nehmen.
Lösung
Sie
haben
einen
anspruchsvollen
Weg
vor
sich.
Das
sollte
Ihnen
bewusst
sein.
Ihr
Leben
verbessert
sich
nicht
einfach
durch
ein
paar
Gänge
zum
Psychotherapeuten
oder
Imam.
Vor
Ihnen
liegt
jetzt
zu
Prüfen,
was
kann
ich
bei
mir
verändern,
was
kann
ich
in
meinem
Leben verändern? Denn nur wenn Sie etwas ändern, wird sich etwas verändern!
Schritt
für
Schritt,
und
dafür
in
das
eigene
Leben
integriert,
ähnlich
der
islamischen
Lehre,
nach
der
bei
Gott
die
geliebtesten
Taten
die
sind,
die
vermeintlich
gering,
dafür
aber
regelmäßig
ausgeübt
werden.
Nur
so
kann
es
zu
einer
dauerhaften
Wesens
-
und
Verhaltensentwicklung
kommen.
Jemand
der
Depressiv
ist,
schafft
es
womöglich
nicht
2
mal
die
Woche
sich
sportlich
zu
betätigen.
Oder
alle
fünf
Gebete
täglich
zu
verrichten.
Statt
nun
aber
gar
kein
Sport
zu
machen
oder
gar
nicht
mehr
zu
beten,
könnte
die
Nutzung
eines
Fahrrades,
Treppen
steigen
oder
eins
bis
zwei
Gebete
täglich,
ein
guter
Anfang
sein,
um
sich
schrittweise
einem
gesünderen, und gottgefälligerem Leben zu widmen.
Abhängig
der
in
der
Klärungsphase
herausgearbeiteten
Hintergründe
und
damit
zusammenhängenden
Verarbeitungs-
und
Einstellungsstrukturen,
wird
die
Lösungsphase
Ihrer
Schwerigkeiten
organisiert.
Dies
kann
z.B.
die
Bearbeitung
von
belastenden
Annahmen
sein,
wie
“Ich
bin
nichts
wert”,
oder
“in
Beziehungen
wird
man
abgewertet”.
Oder
bei
der
Bearbeitung
von
Ängsten,
die
Konfrontation
und
positive
Bewältigung
einer
angstauslösenden
Situation.
Dies
mag
scheinbar
einfach
sein
und
nicht
lange
andauern,
bedarf
auf
Seiten
des
Psychologen,
Pädagogen
oder
Arztes
jedoch
hohe
Expertise
und
Mitarbeitsbereitschaft
der
Klienten
/
Patienten.
Je
nach
psychische
Störung,
finden
ca.
50
Minütige
Sitzungen
statt,
einmal
wöchentlich.
Eine
Kurzeittherapie
im
Richtlinienverfahren
Verhaltenstherapie,
dauert
25
Sitzungen
an,
eine
Langzeittherapie
60
Sitzungen.
Somit
läge
die
durchschnittliche
psychotherapeutsiche
Behandlungsdauer
bei
6
-
12
Monaten.
Aufgrund
von
Urlaubs,
Fortbildungs-
und
Krankheitszeiten,
so
wie
eines
langsamen
Ausschleichens
der
Therapie
(z.B.
gegen
Ende
nur
noch
alle
zwei
Wochen)
ist
mit
einer
Behandlungsdauer zwischen 6 und 18 Monaten zu rechnen.
Sie
sind
nicht
alleine
mit
ihren
Problemen.
Lassen
Sie
sich
von
Ihrem
Umfeld,
Familie
und
Fachkräften
weiterhelfen.
Und
wenn
Sie
muslimischen
Glaubens
sind,
haben
Sie
in
Ihrem
Glauben
eine
weitere,
umfangreiche
Quelle
der
Unterstützung.
Sie
wissen
noch
immer
nicht
so
recht,
was
Sie
unterstützen
kann,
oder
wie
sie
diesen
Weg
beschreiten
sollen?
Dann
vereinbaren
Sie
einfach
ein
Termin bei mir, und lassen sich unkompliziert und schnell helfen. Ihnen noch alles Gute.
In diesem Sinne, bis bald in sha Allah
Ihr Anas El-Amin Loucif
“Was
macht
Ihr
Leben
noch
aus?
Sie
bestehen
doch
nicht
nur
aus
dem
Problem?
Vielleicht
sind
Sie
kreativ,
eine
sympathische
Person,
es
gibt
Menschen,
für
die
Sie
von
Bedeutung
sind,
oder
andere
Menschen
sind
Ihnen
von
Bedeutung…
Wofür
sollten
Sie
dankbar
sein,
was
können
Sie
tun,
um
Ihr
Leben
lebenswerter
zu
machen,
falls
Sie
unzufrieden
sein
sollten?
Wichtig
ist
letztlich,
die
Einsicht
zu
entwickeln
und
zu
festigen:
Sie,
Ihr
Leben,
bestehen
aus
mehr,
als
nur
aus
dem
Problem.
Ist
das
nicht
etwas,
wofür
man
Gott
danken
kann?
Danken
sollte?
Für
die
Möglichkeiten
die
Sie
noch
haben,
und,
auch
wenn
dies
manch
einem
schwer
fällt,
für
die
Möglichkeit
der
Bewältigung
der
Prüfung
/
Schwierigkeit, denn sie ist ein Weg, das Paradies zu erlangen.”
Anas El-Amin Loucif, M.Sc. Psychologe. Beratung - Therapie - Hilfe
unterstützt den
humanitären Hilfsverein:
Für neueste Informationen
und Vorträge
- Gewiss, mit der Erschwernis geht Erleichterung einher.
Mit dem Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen